Meilenstein an der A1: Mammutprojekt Aurachbrücke erfolgreich in Endlage verschoben

Ort: Regau, Bezirk Vöcklabruck
Auftraggeber: ASFINAG
Gesamtkosten: ca. 65 Mio. €
Brückenlänge: 420 m
Brückenhöhe: 50 m
Brückenfläche: ca. 12.600 m2
Verbauter Beton: ca. 30.000 m3
Baustart: August 2022
Gesamtfertigstellung: Ende 2025

Am 14. Mai feierten HABAU GROUP, PORR und ASFINAG den Querverschub der höchsten Brücke der A1 Westautobahn.

 

Seit Sommer 2022 errichtet die ARGE aus HABAU GROUP und PORR im Auftrag der ASFINAG nahe der Anschlussstelle Regau in Oberösterreich ein Infrastrukturprojekt in außergewöhnlicher Dimension: den vollständigen Abbruch und Neubau der Aurachbrücke, die mit 50 Metern Höhe die höchste Brücke der A1 Westautobahn ist. Das bestehende Tragwerk aus den 1940er- und 1960er-Jahren hatte nach mehr als 60 Jahren Dauerbetrieb das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Rund 50.000 Fahrzeuge befahren täglich die Brücke, in den Sommermonaten liegt die Belastung sogar noch deutlich höher. Aufgrund des Alters, der gestiegenen Verkehrsfrequenz und der heutigen Anforderungen an Sicherheit und Statik wird die Brücke neu gebaut. Am 14. Mai fand im feierlichen Rahmen der Querverschub des 15.000 Tonnen schweren Tragwerks in seine Endposition statt.

 

„Der erfolgreiche Querverschub der neuen Aurachbrücke ist ein technischer Meilenstein und zeigt einmal mehr, was durch koordiniertes Teamwork und höchste Ingenieurskunst möglich ist. Ein Projekt dieser Größenordnung gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Hubert Wetschnig, CEO der HABAU GROUP. „Wir freuen uns sehr, als HABAU GROUP an einem so bedeutenden Infrastrukturprojekt mitwirken zu dürfen und danken unserem Auftraggeber und ARGE-Partner für die partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit.“

 

420 Meter Präzisionsarbeit: Das Großprojekt im Überblick

Die neue Brücke überspannt auf einer Länge von 420 Metern und Höhe von 50 Metern das Aurachtal im Bezirk Vöcklabruck. Die Errichtung des neuen Tragwerks erfolgt im sogenannten Freivorbau nach dem Waagebalkenprinzip – eine anspruchsvolle Bauweise, die höchste Präzision erfordert. Bereits Ende 2023 wurde das neue Tragwerk der Richtungsfahrbahn Salzburg in Seitenlage fertiggestellt. Nach dem Abbruch des alten Bestandsbauwerks, wurde das Tragwerk der Richtungsfahrbahn Wien im April 2025 finalisiert.

 

Die Dimensionen des Bauprojekts sind enorm: Insgesamt werden rund 30.000 Kubikmeter Beton, 3.600 Tonnen Bewehrungsstahl und 305 Tonnen Spannstahl verbaut. Die neue Brücke verfügt über eine Fläche von etwa 12.600 Quadratmetern. Auch einzelne Stahlträger mit einem Gewicht von bis zu 230 Tonnen wurden mithilfe eines 1.000-Tonnen-Raupenkrans ausgehoben – eine logistische Meisterleistung.

 

Neben der baulichen und technischen Komplexität war vor allem die äußerst knappe Bauzeit ein entscheidender Faktor. Um den Verkehr auf der stark frequentierten A1 möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurde zunächst das Tragwerk der Richtungsfahrbahn Salzburg in Seitenlage auf temporären Pfeilern errichtet, auf der der gesamte Verkehr zweispurig geführt wird. Diese Übergangslösung ermöglichte einen weitgehend reibungslosen Projektablauf trotz hoher Verkehrsbelastung.

 

Technisches Highlight und Nachhaltigkeit

Auch in punkto Nachhaltigkeit setzt das Projekt Maßstäbe: Beim Abbruch des alten Tragwerks wurde rund 130.000 Tonnen Betonmaterial ausgebaut, das vollständig recycelt und beispielsweise als Schüttmaterial im Straßenbau wiederverwendet wird. Zusätzlich wird das Baustellengelände im Zuge der Renaturierung auf einer Fläche von zwei Hektar mit rund 4.000 neuen Bäumen bepflanzt.

 

Ein zentrales Ereignis des Projekts war der sogenannte Querverschub am 14. Mai 2025: Das rund 15.000 Tonnen schwere Tragwerk der Richtungsfahrbahn Salzburg wurde auf insgesamt 24 Verschubschlitten umgelagert und mithilfe von zwölf sogenannten Litzenhebern über eine speziell konstruierte Verschubbahn um etwa 15 Meter in die Endlage verschoben – ein technischer Kraftakt und bedeutender Meilenstein im Projektverlauf. Die Gesamtfertigstellung des Projekts ist Ende 2025 geplant.